Die bankenunabhängige Liquiditätszufuhr in Krisensituationen
Eine derartige weltweite Krise, wie sie durch die Corona-Pandemie hervorgerufen wurde, hat Deutschland bisher noch nie erlebt. Viele Unternehmen stehen vor einem hohen finanziellen Risiko und benötigen deshalb schnellstmöglich eine Liquiditätshilfe, um anfallende Kosten decken zu können. Factoring bietet hier eine verlässliche und sichere Finanzplanung sowie mehr finanziellen Handlungsspielraum.
Viele Firmen haben bis zu 20 Prozent ihres Umsatzes als Forderungen in der Bilanz stehen. Das bindet Liquidität und bedeutet gerade jetzt, wo zusätzlich Zahlungsausfälle der eigenen Kunden oder auch Stornierungen in Zeiten der Krise zunehmen, ein hohes Ausfallrisiko. Mit Factoring, dem Verkauf von Forderungen, lassen sich Liquidität und Bilanz verbessern und viele bayerische Betriebe haben dies bereits erkannt – Tendenz steigend. Dennoch ist für den ein oder anderen Unternehmer „Factoring“ ein Fremdwort und könnte doch jetzt, ein hilfreiches Instrument sein, um die Krise zu überwinden.
Wie funktioniert Factoring
Beim Factoring verkauft ein Unternehmen seine Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen gegen seine Kunden fortlaufend an ein Factoringinstitut. Im Gegenzug erhält die Firma bereits innerhalb 24h ab Rechnungsverkauf bis 100% der Rechnungssumme auf dem Konto. Auf diese Weise erhält das Unternehmen sofort Liquidität unmittelbar aus seinen Außenständen. Der Factor prüft vor Vertragsabschluss und fortlaufend die Bonität der Abnehmer und übernimmt im Rahmen eines vereinbarten Limits das volle Ausfallrisiko. Diese Form der Finanzierung wächst dabei quasi automatisch mit evtl. steigenden Umsätzen des Unternehmens mit, weshalb Factoring in Branchenkreisen auch als „umsatzkongruente Finanzierungsform“ gilt. Factoring ist aber weit mehr als eine Form bloßer Unternehmensfinanzierung: Neben sofortiger Umwandlung von bisher bloßen Forderungen in Liquidität bietet Factoring umfassenden Schutz vor Forderungsausfällen und beinhaltet –falls gewünscht- die Übernahme des Forderungsmanagements, inklusive Mahn- und Inkassowesen für den Kunden.
Mit der durch Factoring erhaltenen sofortigen Liquidität kann sich ein factoring-nutzendes Unternehmen zusätzlich Erträge im Einkauf beschaffen, weil Skonti und Sonderkonditionen genutzt werden können. Der von Factoringinstituten gesicherte Ausfallschutz (sog. Delkredereabsicherung) und laufend aktuelle Informationen über die Bonität der jeweiligen Abnehmer (die Debitoren) garantieren sichere Vertriebswege für factoringnutzende Unternehmen.
Die Auslagerung des Forderungsmanagements sorgt für administrative Entlastung gerade in mittelständischen Unternehmen. Der Verkauf von Forderungen verkürzt die Bilanz und führt zu besseren Bilanzkennzahlen.
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- factoring_FotoliaChristoph-Schoene: Fotolia/Christoph Schoene / Autor: Elke Swoboda-Ruf